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4. Elektrizitätswerk und Schornstein

24. 9. 2025

Das Preibisch-Elektrizitätswerk war einst der Stolz vom ganzen Ehrlbachtal. Als die ursprüngliche Dampfanlage den wachsenden Bedarf der Textilfabriken nicht mehr decken konnte, beschlossen die lokalen Fabrikanten 1899, ein eigenes modernes Elektrizitätswerk zu bauen. Ein Jahr später stand es bereits – ausgestattet mit modernster Dreiphasentechnologie der Wiener Firma Siemens & Halske.

Um die umfangreichen Betriebe mit Strom versorgen zu können, verbrauchte es enorme Mengen an Kohle. Daher wurden gleich drei Schornsteine errichtet, von denen heute nur noch der höchste steht – eine 65 Meter hohe Dominante, die zu einem Symbol der Gemeinde geworden ist. Zwar erfüllt er längst nicht mehr seinen ursprünglichen Zweck, aber dank moderner Technologien hat er eine neue Verwendung gefunden: In einer Höhe von etwa 40 Metern ist eine Plattform mit Antennen installiert.

 

 

Elekrizitätswerk

In einer alten Ausgabe der Reichenberger Zeitung erschien ein sehr trauriger Artikel: „Eine kurze, aber sehr traurige Nachricht wurde in diesen Tagen bekannt gegeben. C. A. Preibisch Dětřichov. Das Unternehmen wurde aufgelöst und befindet sich in Liquidation. Die Liquidatoren sind Josef Biela, Beamter aus Dětřichov, und Bruno Kreuz, Bankangestellter aus Liberec. Was diese kurzen Zeilen für das Dorf und das gesamte Oleška-Tal bedeuten, kann sich jeder vorstellen, der das Leben und Wirken in der Gemeinde in ihrer Blütezeit gesehen hat. Hinzu kommt der gewisse tragische Moment der Auflösung des Unternehmens. Im Jahr 1935 ist es genau 70 Jahre her, seit sie gegründet wurde,“

Mekrwürdigkeit:

Die Preibischs waren außergewöhnlich fähige und weitsichtige Unternehmer. Neben der Textilproduktion bauten sie in ihren Fabriken auch andere notwendige Betriebe auf und suchten ständig nach neuen Wegen, um ihr Geschäft weiterzuentwickeln. Einer ihrer mutigsten Schritte war die Gründung einer eigenen Ziegelei in der Nähe von Rychnov, die sich nach und nach zu einem modernen Unternehmen entwickelte, das bis zu 2 Millionen Ziegel pro Jahr produzierte – von gewöhnlichen Ziegeln bis hin zu speziellen Radialsteinen für den Bau von Schornsteinen.

Aus dem ursprünglichen Handbetrieb wurde die Ziegelei 1872 zu einem Dampfbetrieb mit maschineller Produktion, und zwischen 1875 und 1876 entstand hier ein imposanter Ringofen mit 14 Kammern. Es ist nicht auszuschließen, dass Preibisch aus genau diesen Ziegeln nicht nur seine Fabriken und sein Kraftwerk, sondern auch seine berühmten Schornsteine errichtete. Und wer weiß – vielleicht stammt sogar die Mauer des Gemeindefriedhofs aus seiner Produktion. Das klingt unglaublich, ist aber keineswegs unmöglich.

Ziegelei