Kreuzweg der Versöhnung bei der St. Anna-Kirche
Nach reiflicher Überlegung sind wir zu dem Schluss gekommen, dass es eine gute Idee wäre, mit unseren deutschen Freunden ein Projekt zu entwickeln, das wir gemeinsam bauen können und das hier als Denkmal unserer Freundschaft und Zusammenarbeit stehen bleibt.
Für die St. Anna-Kirche sind die notwendigen Mittel lange noch nicht vorhanden. Wir haben eine öffentliche Sammlung im Jahr 2021 gestartet, so dass wir vielleicht mit der Zeit in der Lage sein werden, schrittweise Reparaturen vorzunehmen.
Die Umfassungsmauer um die Kirche wurde 1785 von Maurermeister Naukisch errichtet. Die Sandsteinkapellen wurden nach den Aufzeichnungen der Dorfchronik von Herrn Hájek im Jahre 1828 an die Mauer angebaut. Die einzelnen Stationen des Kreuzweges wurden auf Holzplatten gemalt. Sie litten jedoch sehr unter den klimatischen Einflüssen.Schließlich befinden wir uns im Isergebirge, in dessen westlichstem Teil, und so mussten die Bilder häufig gewechselt werden. Die letzten wurden am Ostersonntag, dem 19. April 1935, an der Wand angebracht, und es muss eine große Ehre gewesen sein, dass der Pfarrer aus Haindorf sie segnete. Diesmal waren die einzelnen Bilder jedoch in Tannenrahmen verglast. Gemalt wurden sie von dem hiesigen Maler Schimunek nach einem Entwurf des berühmten Kratzauer Malers Josef Führich. Die bisher einzige erhaltene Fotografie stammt aus dem Archiv von Norbert Metelka und zeigt zumindest einen großen Teil einer der Kreuzwegstationen. Die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg war nicht freundlich zu sakralen Denkmälern und so ereilte auch die örtlichen Kreuzbilder ein trauriges Schicksal. Niemand kann herausfinden, was mit ihnen geschah.
Da der Kirchengarten und die Kirchemauer seit 2015 in den Besitz der Gemeinde übergingen, beschlossen wir, ein Projekt in dieser Richtung zu planen. Die Mauer wurde 2017 rekonstruiert, aber in den Kapellen fehlten immer noch einzelne Bilder der Kreuzwegstationen. Die Idee, die Kreuzwegstationen zu restaurieren, war geboren. Wir fanden eine gemeinsame Rede mit der Gemeinde und ihren Verwaltern und sie beschlossen, unsere Idee zu unterstützen. Die Idee begeisterte auch die in verschiedenen Teilen Deutschlands lebenden Dittersbacher. Wir haben uns an 3 Glashütten gewandt und Spider Glass aus dem benachbarten Hermasdorf hat uns kontaktiert.
Im August 2022 reichten der Bürgermeister und Verein einen Antrag beim Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds ein und im Dezember fiel die Entscheidung zu unseren Gunsten aus. Es wurde ein Vertrag zwischen der Gemeinde Dětřichov und dem Tschechisch-Deutschen Zukunftsfonds über eine Unterstützung in Höhe von 200.000 CZK unterzeichnet, und gleichzeitig wurde ein Spendenvertrag zwischen der Gemeinde und dem Verein unterzeichnet und ein finanzieller Beitrag von 20.000 CZK von den Deutschstämmigen an die Gemeinde überwiesen.
Die Herstellung der Glasskulpturen dauerte etwa ein halbes Jahr, und am 18. November 2023 haben wir den Kreuzweg am Nachmittag der Öffentlichkeit vorgestellt. Was uns wirklich sehr freut, ist die Tatsache, dass der Kreuzweg als Glaswerk in die prestigeträchtige Liste des Crystal Valley aufgenommen wurde.
Auch Herr Jarisch und seine Familie kamen zu dem Treffen; ohne seine Familie wäre dieses schöne Kunstwerk, das in dieser Form wohl einmalig ist, wohl kaum zustande gekommen.
Im Laufe des Jahres 2024 hat die Gemeinde die Zufahrtsstraße zur Kirche instand gesetzt, und im Jahr 2025 wird der Garten mit einer Sitzbank und der Neupflanzung von Linden ergänzt. Der Garten wird als Ort der Ruhe und Besinnung dienen.
Eine Fotogalerie der Kreuzwegsegnung und der Einweihung des Ehrenmals für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs finden Sie unter:
https://www.dltm.cz/v-detrichove-obnovili-krizovou-cestu-nove-je-ze-sklenenych-plastik
Dětřichov u Frýdlantu 18. 11. 2023 ve 13 hodin – Česko objektivem (ceskoobjektivem.cz)
Foto aus dem Archiv von Herrn Norbert Metelka (der kleinste Junge auf dem Foto)