11. Mühle und Sägewerk
Im Jahr 1880 kauften die Preibischs die örtliche Mühle. Nach 20 Jahren brannte die Mühle nieder, doch die Preibischs bauten sie schnell wieder auf und statteten sie mit modernsten Maschinen aus; ab 1903 wurde sie mit Strom aus ihrem eigenen Elektrizitätswerk betrieben. Die Mühle wurde vermietet und 1917 von Franz Sommer erworben, der hier eine Bäckerei einrichtete. Im Jahr 1925 übernahm sie der Müller Emil Michel und betrieb sie bis zur Vertreibung. Anfang der 60er Jahre wurde die Mühle abgerissen.
Die Familie Preibisch besaß seit 1886 auch eine örtliche Säge, die weiter vermietet wurde und nachweislich noch 1936 in Betrieb war.
Die Textilfabrik benötigte große Mengen Wasser, das sie aus dem Bach Oleška bezog. Die Familie Preibisch ließ in Dětřichov einen eigenen Teich anlegen, der als Wasserspeicher und Energiequelle diente. Er befindet sich noch heute am Rande des Dorfes.

Interessante Tatsache:
In den 1960er Jahren, als an mehreren Stellen im Dorf Meliorationsarbeiten durchgeführt wurden, soll es zu einem schrecklichen Fund von etwa 14 Leichen unweit des Preibisch-Teiches gekommen sein. Nach Aussagen heute nicht mehr lebender Zeitzeugen sollen Soldaten nach Dittersbach gerufen worden sein, um die Exhumierung durchzuführen. Die Leichen wurden in Holzkisten auf Militärfahrzeuge geladen und abtransportiert, wahrscheinlich um im Krematorium von Liberec verbrannt zu werden. Ob es sich um einen nach dem Zweiten Weltkrieg an der deutschen Bevölkerung begangenen Exzess handelte, werden wir wohl nie erfahren. Über die ganze Angelegenheit wurde eine Informationssperre verhängt, und es durfte nirgendwo auch nur ein Wort darüber geschrieben werden!


