Dreifacher Mord im Försterhaus
Die traurige Geschichte begann in Dittersbach am letzten Tag des Zweiten Weltkriegs, am 8. Mai 1945, geschrieben zu werden. Rudolf Hub, der Oberförster von Dittersbach, seine Frau Margareta und die Haushälterin Betti Held beschlossen, in ihr geliebtes Försterhaus zurückzukehren. Sie wurden von den Einheimischen gewarnt, dass bereits fremde Banden umherstreiften und dass sie besser im Dorf bleiben sollten! Trotz der Warnung zogen sie weiter und wurden nie wieder lebend gesehen.
Am 9. und 10. Mai wurden alle 3 brutal ermordet. Die Haushälterin wurde in den Rücken geschossen. Die Leichen wurden in Teppiche eingewickelt und achtlos in flachen Gräbern auf dem Hof des Försterhauses verscharrt. Als es den Dittersbachern seltsam vorkam, dass vom Förster keine Spur zu sehen war, weckte die ehemalige Haushälterin der Hubs, Reli Peters, die Einheimischen, und sie gingen am 12. Mai zum Gehöft. Dort bot sich ihnen ein entsetzlicher Anblick. Ein Arzt traf ein, um die Leichen zu untersuchen. Den Erzählungen der Eingeborenen zufolge waren Blutspritzer an den Wänden der Hütte zu sehen, sie waren zu Tode geprügelt worden. Einigen Berichten zufolge sollen sie von den Bandera-Soldaten getötet worden sein.
Die Öffentlichkeit durfte der Beerdigung auf dem Gemeinde-Friedhof nicht anwesend sein, und selbst der Schwester des Försters, Dr. Tippelt aus Raspenau, wurde der letzte Abschied verwehrt. Die einzigen, die den Friedhof unter strenger Aufsicht betreten durften, waren Dr. Lieball, der Pfarrer von Dittersbach, und Reli Peters. Die Verstorbenen wurden links von der Kapelle begraben, an der Stelle, wo heute eine alte Kiefer steht.
Und das Försterhaus? Es wurde am 18. Mai absichtlich in Brand gesteckt, wahrscheinlich um die Gleise zu räumen. Unglaublich, dass sein Torso noch im Wald steht. Der Zahn der Zeit hat ihn zerfressen, aber er steht immer noch. Man kann sehen, wo die Fenster waren, man geht durch den Bogen über der ehemaligen Tür, die Spitze des Schornsteins liegt mit Moos bewachsen im Gras. Um das Haus herum stehen Granitsäulen, von denen man zwei sieht, die früher ein Tor darstellten. Sogar die Eisenbeschläge sind noch vorhanden. Das Försterhaus steht hier und beklagt, was hier einst geschah. Ein stilles Memento mori! Die Einheimischen nennen es nichts anderes als Verbranntes Hain.
Das Foto von Rudolf Hub wurde dem Verein aus seinem Archiv von Herrn Rudi Jarisch aus Lutherstadt Wittenberg zur Verfügung gestellt, und dank ihm können Sie nun Interessantes über den Dittersbacher-Försterei lesen, etwas über die Förster, aber auch über den Kleinen Clam-Gallas-Gehege erfahren.